Wettbewerb Gemeindeverwaltung
Ballwil

Der Wettbewerbsbeitrag zeigt, wie das Gemeindehaus von 1895 umgebaut und mit einem zurückhaltenden Neubau ergänzt werden kann. Der historische Kernbau wird als Solitär gestärkt, der Zugang wieder auf die Südseite verlegt und der Aussenraum mit Hof, Begegnungszone und Platz klar gefasst. Material und Konstruktion bleiben robust und ehrlich: aussen Beton mit Ortsbezug, innen Holz – als veredelter Rohbau gedacht.
Ausgangspunkt ist der respektvolle Umgang mit dem historischen Hauptbau. Der neue Baukörper ordnet sich in Höhe und Setzung dem Bestand unter, nimmt in seinem Winkel die Ausrichtung der Schulbauten auf und führt Besucher entlang der Ambarstrasse selbstverständlich in Richtung Areal. Mit der erneuten Adressbildung über die Südseite gewinnt das Gemeindehaus seine klare Präsenz im Ort zurück.
Im Aussenraum werden die vorhandenen „Unorte“ aufgelöst und durch gut lesbare Teilräume ersetzt: Hof, Begegnungszone, Strassenraum und ein erhöhtes Spielband für die Kita. Die Erschliessung ist nach Nutzungen differenziert, ohne das Ensemble zu zerschneiden – Verwaltung über die Begegnungszone, Betreuungs-, Wohn- und Büroflächen vom Strassenraum her. So entsteht ein öffentlicher Ort, der den Alltag aufnimmt und Orientierung schafft.
Die Materialisierung verankert das Projekt im lokalen Kontext. Aussen sorgt eine robuste, langlebige Betonschicht – in Körnung und Anmutung mit Bezug zum nahegelegenen Kieswerk – für speicherfähige Masse im Sommer wie im Winter; innen übernimmt ein Holzbau die tragenden Aufgaben und reguliert die Raumfeuchte. Die Oberflächen bleiben in ihrer natürlichen Farbigkeit sichtbar, Leitungen werden wo möglich offen geführt: Das Konzept des veredelten Rohbaus macht Konstruktion und Gebrauch ablesbar.
In Summe schlägt der Entwurf einen klaren, nüchternen Weg vor: Der Bestand bleibt Hauptdarsteller, der Neubau stärkt die Adresse, und der Freiraum ordnet das Ganze zu einem Ort, der Verwaltung, Betreuung und Dorfleben gleichermassen trägt.










