Neubau alte Metzg

1924

Neubau alte Metzg
Eschenbach

Ein Ersatzneubau übersetzt die Typologie eines ehemaligen Bauernhauses und seines Ökonomiegebäudes in eine zeitgemässe Architektursprache: Zwei Baukörper bilden ein Ensemble, das Proportion, Dachneigung und Vordachmotiv übernimmt, die Strassenkante fasst und zum Hof einen neuen, gemeinschaftlichen Zugang formt. Die Architektur bleibt ruhig, präzise und klar ablesbar zwischen Altbezug und Gegenwart.

Im historischen Kern von Eschenbach wird die charakteristische Gesamtform des ehemaligen Bauernhauses – Dachneigung, Firststellung und das weit auskragende, traufseitige Vordach – aufgenommen und mit heutigen Mitteln weitergebaut; dadurch schliesst der Neubau an das ortsbildprägende Gefüge an, ohne in eine imitierende Historisierung zu kippen. Der Ersatzbau des Ökonomiegebäudes übernimmt die längliche, leicht geknickte Figur samt Trauf- und Firsthöhen, während das dritte Geschoss zur Strasse zurückspringt und zum Hof markanter ausgebildet ist, sodass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Haupthaus und Nebengebäude entsteht.

Das flach geneigte Dach bricht die Linie am First und nimmt damit das Spiel der geknickten Fassaden auf; so entsteht eine ruhige, zugleich fein modellierte Silhouette. Zwischen beiden Volumen bildet eine „neue Laube“ das Herz der Anlage: Das weit auskragende Vordach und eine breite Eingangstreppe öffnen den Weg von der Strasse in den Hof und schaffen eine klare Adresse für das Ensemble. Die vertikale Holzschalung, präzise gesetzte Öffnungen und die Staffelungen an der Hofseite halten den Ausdruck reduziert und robust – mit Details, die auf handwerkliche Präzision setzen statt auf gestalterische Effekte. Insgesamt entsteht ein Ensemble, das die gefundenen Proportionen in zeitgenössischer Form wahrt und den Ort selbstverständlich weiterführt.